28.05.-??, Monbachtal
Nach vielen Monaten intensiver Vorbereitungen war es am Montag, den 28.05.2018 endlich soweit: Das Wikingerlager 2018 konnte beginnen. Mit ca. 85 Teilnehmern und 40 Mitarbeitern war genug Leben auf unserem Platz in Gechingen.
Nicole Beutler hat uns jeden Vormittag in der Storytime von den Höhen und Tiefen aus Josefs Leben erzählt, und durch ein sehr talentiertes Anspielteam der Mitarbeiter erlebten die Kinder täglich Abenteuer mit Wicki und Ilvi. Nachdem montags die Kinder ankamen verbrachte jedes Zelt Stunden damit, diverse Vorzelte, Bänke, Tische, Zäune oder Schilder aus Holz zu bauen um den eigenen Zelt den individuellen Touch zu verleihen. Abends ging es dann los mit einem kleinen Geländespiel wo besonders das Vertrauen der Teilnehmer untereinander auf die Probe gestellt und getestet wurde. Dienstagnachmittags hatten die Kinder die Aufgabe sich während dem Geländespiel verschiedene Rohstoffe zu erspielen, mit denen sie sich auf dem Markt verschiedene Bauteile eines Wikingerschiffes kaufen konnten. Abends begann ein großes Spektakel: der jährliche Spieleabend. 4 Wikingerhäuptlinge, die bestens performt wurden von Mitarbeitern, traten gegeneinander an um herauszufinden wer der Mächtigste von ihnen ist. Doch die Aufgaben konnten sie nur mithilfe des eigenen Wikingerdorfes (dem Zeltlager) gewinnen. Dank besten Wetters und strahlendem Sonnenschein ging es für uns alle mittwochs direkt nach dem Mittagessen ins Freibad nach Stammheim. Hier konnte das gesamte Zeltlager die Sonne, das kühle Nass und die Entspannung genießen. Wieder frisch gewaschen auf dem Platz angekommen ging es nach dem Abendessen weiter mit dem Sing and Pray Abend. Hier wird (wie der Name schon verrät) gesungen und gebetet und ein Gesprächsangebot für die Kinder zur Verfügung gestellt. Ein etwas ruhigerer Abend, der jedoch nach dem anstrengenden Schwimmbadtag genau richtig passt. Donnerstagmittags konnten die Kinder ihre kreative Ader ausleben beim Workshopangebot. Ganz in der Wikingermanier wurden Flaggen, Schilder, Lederarmbänder und vieles mehr gebastelt / gebaut. Das Nachtgeländespiel war dieses Jahr ein neues Spielformat, welches bei den Teilnehmern und Mitarbeitern sehr beliebt war. Es hieß „Sprengen“, und die Mâdels-Teilnehmer spielten gegen die weiblichen Mitarbeiterinnen und die Jungs-Teilnehmer gegen die männlichen Mitarbeiter. Mithilfe von Pflöcken und Leuchtbändchen mussten sich die Kinder immer weiter ins Kreisinnere sprengen.
Nachdem die Kinder ins Bett gebracht wurden und die Mitarbeiter in der abendlichen Besprechung saßen begann ein sehr starkes Gewitter. Mit dem Blick auf den Wetterbericht fiel die Entscheidung der Mitarbeiter gegen 23:30 / 00:00 Uhr, dass das Lager evakuiert werden musste. Nachdem alle Kinder wieder geweckt wurden und sich das gesamte Lager im Mannschaftszelt sammelte, ging es jungscharweise in die Autos und in die Scheune eines Bauers ca. 300m entfernt. Für die Kinder und Mitarbeiter des Lagers war dies eine neue und ungewohnte Situation. Alle Mitarbeiter waren sehr bemüht trotz der bedrohlichen und angsteinflößenden Lage (es war oft taghell durch die Blitze, der Regen peitschte durch den starken Wind teils in die Scheune und mancher Donner war so laut, dass man sich nicht mehr hören konnte) eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Dank Decken und Lampen die verteilt wurden, Getränken, Nugat Bits und Witzerunden war es für die Kinder auszuhalten. Da es mittlerweile schon rund 01:00 Uhr war und die Müdigkeit sich nach dem langen Tag zeigte, schliefen viele Kinder eng zusammengekuschelt und teilweise auch an den Strohballen lehnend ein. Für die Mitarbeiter stellte sich die Frage „was tun?“ Man entschied sich das Gewitter abzuwarten und die Lage des Platzes zu bewerten. Die Zeit verging, das Gewitter ebbte mal ab, dann wurde es wieder stärker und gegen 03:00 Uhr morgens fiel, nachdem man in Rücksprache mit der Feuerwehrleitstelle war, die Entscheidung, dass das Zeltlager abgebrochen werden musste. Gründe für diese Entscheidung waren, dass nicht weit entfernt vom Platz der Blitz mehrmals in Bäume einschlug, zwei Zelte waren beschädigt da der Wind die Metallgestänge verbog und viele Schlafzelte waren durchnässt bzw, sind etwas eingestürzt. Die Leitstelle empfahl uns nicht mehr mit den Kindern auf den Platz zu gehen da die Gefahr durch einstürzende Bäume einfach zu groß sei.
Gegen 04:00-04:30 Uhr trudelte autoweise das komplette Zeltlager im Gemeinschaftshaus Altbulach ein, und die Kinder schliefen wie kleine Würmchen in ihren Schlafsäcken auf dem Teppichboden weiter. Nun ging es daran die Eltern anzurufen und sie zu bitten ihre Kinder abzuholen. Gegen 07:00 Uhr morgens waren alle Kinder zu Hause. Obwohl alle Mitarbeiter schon über 24h wach waren ging es nun für einige daran auf dem Platz Material und das Gepäck der Kinder zusammen zu packen und nach Altbulach zu fahren.
Um 17:30 Uhr trafen fast wieder alle Kinder und Mitarbeiter in Altbulach ein für den beliebten Festabend, der Krönung jedes Zeltlagers. Viele Kinder waren fasziniert von der Action, die durch die Evakuierung hinter ihnen lag und fanden es umso schöner, sich wieder in Altbulach zu sehen, da man so plötzlich vom Lager herausgerissen wurde. Die Stimmung war bombastisch und auch die ältesten Teilnehmer mussten nicht auf ihre Verabschiedung verzichten, die nun einfach in Altbulach stattfand. Samstagmorgens ging es für die Mitarbeiter wieder los nach Gechingen um das Lager abzubauen (und in Oberhaugstett wieder aufzubauen, da die Zelte leider nass waren).
Rückblickend möchten wir Mitarbeiter allen Helfern, die in der Not kamen und uns in dieser Ausnahmesituation unterstützt haben, von Herzen danken. Wir waren sprachlos wie viel Hilfe von allen Seiten kam und einfach nur überwältigt. Ohne diese Hilfe hätten wir die Situation lang nicht so gut bewältigen können, es war einfach ein Wunder wie alle zusammengeholten haben und uns unterstützten, wo es nur ging! Ob es nun Eltern kontaktieren, das Gemeinschaftshaus vorbereiten bevor alle Kinder kommen, reinigen, abbauen, fahren, … war – wir haben zu danken!